Eingebunden in den „Tag der offenen Hochschultür“, widmete sich die zweistündige digitale Veranstaltung „MuseumsIMPULS“ dem Thema „Allen Widersprüchen zum Trotz?! Nachhaltigkeit in der Museumarbeit“. Für das Organisationsteam des Studiengangs "Museumspädagogik | Bildung und Vermittlung im Museum" mit der Studiendekanin Professorin Gisela Weiß war es eine erfolgreiche Premiere, die gemeinsam mit rund 200 Teilnehmenden aus allen Teilen Deutschlands am 14. Januar erlebt werden konnte.
Gisela Weiß verwundert das große Interesse am Thema nicht, „wird doch die Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung im Denken und Handeln auch in den Museen zunehmend erkannt“.
Dies machten die Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Perspektiven deutlich. Eingangs stellte HTWK-Absolventin Ronja Blohm die Ergebnisse ihrer, zu diesem Thema erstellten Bachelorarbeit vor – ihr Ausgangspunkt war, „dass das Thema Nachhaltigkeit in der Museumswelt angekommen ist, dort aber unterschiedlich behandelt und verstanden wird“. Daran anknüpfend fragte Jacob Ackermann vom Landesverband Museumspädagogik Bayern nach der grundsätzlichen Haltung der Museen und warum Nachhaltigkeit ein Bildungsziel musealer Lernorte sein sollte. Carola Rupprecht vom Deutschen Hygiene-Museum Dresden erläuterte „Erkenntnisschritte“, die ihr eigenes Haus auf dem Weg zu einer nachhaltigen Institution bereits gegangen ist und noch gehen will. Sie stellte die Visionsorientierung, Reflexionsfähigkeit und das Empowerment als wesentliche Stärken von Museen heraus. Gemeinsam mit ihrem Vorredner ist sie Sprecherin der neu gegründeten Fachgruppe „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ innerhalb des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V.
Beispiele aus der Praxis brachte auch Architekt Klaus Hollenbeck aus Köln ein, der mit seinem Prinzip „Cradle to Cradle“ eine Kreislaufwirtschaft beschrieb, die die ressourcenschonende Wiederverwendung von Materialien der Ausstellungsgestaltung in den Mittelpunkt stellt. Welche Herausforderung eine nachhaltig produzierte Ausstellung darstellt, zeigte abschließend Albrecht Grüß von den Berliner Festspielen. Bei der im Berliner Gropius-Bau durchgeführten Ausstellung „Down to Earth“ wurde weitestgehend auf Strom verzichtet. So wurde das Museum selbst Gegenstand ökologischer Reflexion.
Teilnehmende konnten im Chat ihre Fragen an die Referentinnen und Referenten richten und Anregungen austauschen. Zur Ressourcenschonung im Ausstellungsbereich „erhitzten“ sich die Gespräche, gerade über bestehende Tauschplattformen wurde rege diskutiert. Der Austausch fand auch in den sozialen Netzwerken statt, da Interessierte den Live-Stream bei Facebook mitverfolgen konnten. Zahlreiche Feedbacks bestätigten den Eindruck der Organisatoren: weitere MuseumsIMPULSE könnten lohnenswert sein.