Kooperation zwischen HTWK und AiF-Forschungsvereinigung PTS Heidenau zur Erforschung von Rillen in Wellpappe.
Im Rahmen des vorangegangenen Forschungsprojektes wurde aus der Wellpappindustrie der Forschungsbedarf am Thema Rillen von Wellpappe an beide Partner herangetragen.
„Mit der Bewilligung des Forschungsvorhabens durch den BMWI kann ein Thema von erheblichem Interesse für die wellpappverarbeitende Industrie durch die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Forschungseinrichtungen wissenschaftlich fundiert untersucht werden“, freut sich Prof. Dr. Eugen Herzau.
Projektaufgaben und –ziele
Im Fokus des Vorhabens steht die Erarbeitung einer praxisrelevanten Wissensgrundlage zum Rillen von Wellpappe. Das Wirken der einzelnen Faktoren, ausgehend von den verwendeten Wellpappenrohpapieren, der Wellpappensorte, den Rillwerkzeugen und Rillbedingungen, die das Rillergebnis beeinflussen, ist bisher nicht mit wissenschaftlichen Methoden betrachtet worden und weitestgehend ungeklärt. Durch die steigende Marktdurchdringung des Packstoffes Wellpappe zeichnet sich in der Praxis jedoch entlang der Wertschöpfungskette „Wellpappverpackung“ ein sehr deutlicher Bedarf ab, auf Grundlage gesicherter Erkenntnisse vorab Einschätzungen und Aussagen zur Rillbarkeit sowie Ursachen von Rillfehlern zu identifizieren, um gezielte Maßnahmen zur Ausführung qualitätsgerechter Rillungen zu ergreifen. Ziel ist es unter anderem bereits im Vorfeld Probleme materialseitig als auch verarbeitungstechnisch zu erkennen und damit vermeiden zu können.
Neben Prof. Herzau sind Franziska Schlimpert und Lisa Marie Ruffert an der HTWK Leipzig damit befasst, durch Materialcharakterisierung sowie Realversuche zur Rillbarkeit von Wellpappmaterialien, die repräsentativ für Primär-, Sekundär- und Transportverpackungen sind, eine Datenbasis für das durch die PTS Heidenau zu erstellende Simulationsmodell zum Rillen von Wellpappe zu erarbeiten.
Hersteller von Packmitteln, Stanzformbauer, Betreiber von Abpackanlagen für Wellpappverpackungen und alle Interessierten sind eingeladen, sich an dem Forschungsvorhaben zu beteiligen. Insbesondere bei der Identifizierung von kritischen Materialien und typischen Rillfehlern sind wir auf deren Praxiserfahrung angewiesen, betont Prof. Herzau.