Der „Mitmach-Mittwoch“ an der HTWK Leipzig erlaubte einen Blick hinter die Kulissen der Medienproduktion.
„Jede Information ist eine wichtige Information," staunte Maya, „auch wenn man nicht sofort begreift, wozu sie gut ist.“ Ein Aha-Erlebnis, das viele Studierende des ersten Semesters im Rahmen des „Mitmach-Mittwochs“ an der Fakultät Informatik und Medien hatten.
Dass gerade hinter scheinbar einfachen Medienprodukten komplexe Techniken stecken können, die weit über das Drücken des Aufnahmeknopfes bei einer Kamera hinausgehen, das erlebten rund 120 Studierende der Medientechnik und der Medienproduktion am 13. November 2024 an der HTWK Leipzig. Beim „Mitmach-Mittwoch“ handelt es sich um einen Workshop-Tag, geleitet von Professoren und Professorinnen sowie Mitarbeitenden der Fakultät Informatik und Medien.
Aber auch externe Referenten und Referentinnen teilten ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in den Anwendungsgebieten mit den Studierenden. Diese konnten ihr Wissen über das Curriculum hinaus vertiefen und mehr über die vielfältigen Aufgaben erfahren, die zum Bereich Medien gehören, von Akustik über Projection Mapping bis hin zum Löten, zur Farbwahrnehmung und vielem mehr.
Virtual Reality und KI
Im Workshop „Eyetracking und Virtual Reality (VR)“ zeigten Professor Ulrich Nikolaus und Mitarbeiter André Göhlich ein Experiment mit einer Eyetracking-Brille und machten mit der VR-Brille vertraut.
Im VR-Labor bei Professor Dr. Kiran Varanasi und Nico Laube ging es nach ersten Erfahrungen mit der VR-Brille weiter im Mocap-Labor. Im Computerraum konnte man die eigene Kreation in einer Game Engine in ein passendes Setting übertragen.
Richard Isensee, selbst Medieninformatik-Absolvent der HTWK Leipzig, stellte den Studierenden im Workshop „Künstliche Intelligenz mit Pluspol Interactive” Anwendungsbereiche und Herausforderungen im Umgang mit KI in einem Unternehmen vor.
Farbe, Bild und Ton
„Farbe trägt ganz wesentlich zu unserem Wohlempfinden bei und hat ganz viel mit unserer Ästhetik zu tun", findet Professor Christian Weickardt. Dieses Wissen vermittelte er in seinem Workshop „Mir geht ein Licht auf! Leuchtmittel und Farbe".
Im „Kameraworkshop mit Sony“ unter der Leitung von Tino Reiher, Oliver Hagel und Reiko Beitz konnten die Studierenden mit professionellem Equipment einen Clip über die Sony Kopfhörer ULT für den “SonyVideoStudentContest2024“ drehen.
Felix Wege und Marcel Schechter (Genelec) führten die Teilnehmenden ihres Workshops „Akustik-Messung und Lautsprechertechnik mit Genelec“ von den Grundlagen der Akustik mit eigenen Aufnahmen bis zur Optimierung der eigenen Lautsprecheranlage.
Einfache Techniken, komplexe Systeme
Heiße Drähte und ganz viel Qualm gab es in der Lötwerkstatt bei Andreas Frieser. Das Löten von kleinen Drahtfiguren und einer Blinkschaltung wies allen, die mit Technik arbeiten, den Weg in die praktische Selbstermächtigung.
„Das Komplexe einfach bedienbar machen“ – so lautete das Ziel, das sich Christian Birkner (HTWK), Holm Wehowski (Q-SYS) und Dr. Jan Röder (VST) für ihren Workshop „A/V Systemintegration mit Q-Sys" gesetzt hatten. Durch die Integration von A/V-Systemen verwandelten sie eine Vielzahl von Einzelkomponenten wie Kameras oder Mikrofone in ein benutzerfreundliches Gesamtsystem, das die Nutzenden bei ihrer Arbeit unterstützt.
„SMPTE 2110 - Workshop mit Logic Media“ mit Professor Ulrich Schmedes befasste sich mit der Netzwerkkonfiguration Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE 2110). Bei SMPTE handelt es sich um einen Branchenverband, der Standards festlegt. Unterstützung gab es durch die Firma Logic Media. Im Workshop wurde ein modernes Fernsehstudio simuliert, dessen Signale über komplexe Computernetzwerke liefen.
Fassadenprojektion und Social Media
Im Workshop „Fassadenprojektion“ mit Professor Uwe Kulisch, Eva Kallweit und Bernd Gengelbach blickten die Teilnehmenden nicht nur hinter die Kulissen dieser beeindruckenden Technik, sondern wurden auch selbst kreativ aktiv: Mit Programmen wie Adobe Photoshop und MX Wendler konnten sie ihre eigenen Fassadenprojektionen gestalten und erste Simulationen erstellen.
Die Texte und Bilder für den Instagram-Account und für diesen Bericht gestalteten zwölf Studentinnen der Medienproduktion in der „Social-Media-Werkstatt“ mit Professorin Gabriele Hooffacker.
Der Tag hat bestätigte, wie wichtig die Auseinandersetzung mit den Techniken ist, die zur Produktion von Medien notwendig sind: Dass hinter der VR-Brille die Technik beginnt, dass es sich beim Produzieren von Content um komplexe Entscheidungen handelt, dass die Wahl der Lichtquelle einen wesentlichen Einfluss auf die Sicht des Betrachters hat und Auswirkungen auf das Verstehen des Bildes – für die Studentin wurde klar: „Jede Information, die ich heute mitnehmen konnte, ist vielleicht eine wichtige Information bei der Entwicklung und Umsetzung späterer Projekte.“
Mehr dazu auf dem Instagram-Kanal des Studiengangs Medienproduktion: https://www.instagram.com/medienproduktionhtwk/
Text: Casey Ziller + weitere Studierende des Bachelorstudiengangs Medienproduktion