Neben dem Besichtigen von Sehenswürdigkeiten stand vor allem der Austausch mit der Polytechnischen Universität im Vordergrund, mit der die Hochschule eine jahrelange Partnerschaft pflegt.
Im Rahmen eines Studierendenaustausches reisten 17 Studierende der Fakultät Medien im Oktober 2018 in die russische Hauptstadt Moskau.
Nach dem Anreisetag wurden alle Studierenden vom Direktorium der Universität begrüßt und erhielten in einer kurzen Präsentation einen Einblick in die Bildungseinrichtung. Als Dank wurde ein von den Mitreisenden zusammengestelltes Geschenk mit sächsischen Spezialitäten überreicht.
Mit einer anschließenden Führung machten die Leipziger einen Rundgang durch Labore und Forschungsräume. Dabei konnten sie fächerübergreifend aktuelle Projekte der Moskauer Studierenden kennenlernen. Im Mittelpunkt standen hierbei sowohl der Bau von Rennautos als auch die Fahrsimulation an realistisch nachempfundenen PKW-Cockpits.
Ergänzend zu den Eindrücken des ersten Tages bekamen die Studierenden Einsicht in die Räumlichkeiten der Druckformenherstellung im Bereich des Siebdrucks. Von einem russischen Dozenten wurden die Labormaschinen und Prozessabläufe vorgestellt und an einem Beispiel demonstriert. Bemerkenswert sind die leistungsfähigen und sensiblen Mikroskope zur Untersuchung der Oberfläche von bedruckten Materialien gewesen, die uns von engagierten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen erklärt wurden. Ebenfalls interessant war die anschließende Führung durch das universitätseigene Museum, in dem vom historischen Drucken mit beweglichen Lettern bis hin zu Druckmethoden des ausgehenden 20. Jahrhunderts berichtet wurde. Der Besuch einer hochmodernen Druckproduktion war für die Leipziger Studierenden ebenfalls lehrreich. Es war die einmalige Gelegenheit, hinter die Tore von Moskaus größter Druckerei, dem Polygrafischen Komplex, zu blicken. Hauptsächlich werden hier Broschüren und Zeitschriften für sämtliche Zielgruppen hergestellt. Überraschend zu sehen war der Einsatz deutscher Druckmaschinen der Firma Heidelberg AG.
Insbesondere für die mitgereisten Studierenden des Studiengangs Verpackungstechnik war der Besuch eines Etikettenherstellers am bedeutendsten. Mit der Vorstellung einer neuen Schrumpfsleeve-Anlage beeindruckte die Produktionsleiterin die angehenden Ingenieure. Das freundliche und fachlich sehr gut ausgebildete Personal nahm sich viel Zeit, auf alle Fragen der Studierenden einzugehen.
Am Ende der Woche wurde der Bogen vom Druckprozess zum finalen Druckerzeugnis gespannt. Die Leipziger Studierenden lernten einen großen russischen Verlag für Schulbücher kennen. Im Mittelpunkt der Diskussion mit den Geschäftsführern stand die Auseinandersetzung mit dem Einsatz von e-books. So wird der Verlag höchstwahrscheinlich auch auf dem wachsenden Markt für elektronische Bücher breit aufgestellt sein – ein Trend, der auch in Europa im Gange ist.
Neben dem Bildungsauftrag, der mit der Exkursion erfüllt wurde, war viel Zeit für Besichtigung und Kennenlernen der riesigen Stadt Moskau vorgesehen. Lange in Erinnerung werden der Rote Platz, der Kreml und der Gebäudekomplex der Lomonossow-Universität bleiben. Die gesamte Architektur der Gebäude, der Kirchen mit Zwiebeltürmen sowie die kunstvolle Gestaltung aller Metrostationen sind weltweit einzigartig.
Spezieller Dank gilt der russischen Ansprechpartnerin Ekaterina Nazarkova und dem Koordinator für Internationale Beziehungen der Fakultät Medien, Herrn Professor Frank Roch, ohne die diese Reise nicht möglich gewesen wäre. Moskau ist in vielerlei Hinsicht eine Reise wert!
Text: Maximilian Piehl, Roman Kaiser