Uni Leipzig und HTWK Leipzig verknüpfen Geo- und Sensordaten sowie Textdokumente – Grundlage für Nachnutzung von Braunkohleflächen
Die Projektpartner erreichten für ihre Entwicklung den 3. Platz des Sächsischen Digitalpreises 2024 in der Kategorie „Gesellschaft“. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) verlieh den Preis am 10. Juni 2024 beim sechsten »forum sachsen digital« in Löbau, überreicht von Digitalminister Martin Dulig.
Im Fokus standen in diesem Jahr digitale Lösungen im Bereich „Rohstoffe und Energie“. Mit dem Sächsischen Digitalpreis würdigt das SMWA sächsische Akteure und Innovationen im Bereich Digitalisierung. Eine vom SMWA berufene Jury aus Expertinnen und Experten, unter ihnen der HTWK-Professor Dr. Thomas Riechert, hat aus den eingegangenen Bewerbungen die Nominierten in den Kategorien „Gesellschaft“, „Wirtschaft“ und „Open Source“ ausgewählt. Vom 15. April 2024 bis zum 30. April 2024 stimmte dann das Publikum in einem Online-Voting über die Favoriten ab. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten in der jeweiligen Kategorie ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro (1. Platz), 15.000 Euro (2. Platz) und 10.000 Euro (3. Platz).
Die Plattform SARDINE
SARDINE steht für Smart Regional Development Infrastructure und ist ein Geoinformationssystem, welches neben Geodaten auch Sensordaten und Textdokumente wie Rechtsverordnungen verknüpft, und so beispielsweise eine wichtige Grundlage für der Nachnutzung von Braunkohleflächen schafft.
Die Geoinformationssystem-Plattform entwickelten die Universität Leipzig (Projektleiterin), die HTWK Leipzig und das Institut für Angewandte Informatik Leipzig (InfAI) gemeinsam. Der Freistaat Sachsen förderte das zweijährige Forschungsprojekt ab 2020 mit 1,5 Millionen Euro. Aufgabe der HTWK Leipzig war unter der Leitung von Prof. Dr. Mario Hlawitschka eine nahtlose Integration der verfügbaren 3D-Daten, insbesondere der verfügbaren LIDAR-Scans der betroffenen Tagebaugebiete, in die Gesamtsoftware.
Die SARDINE-Plattform zeigt nun Landschaften im 3D-Modell verknüpft mit georeferenzierten Dokumenten und Texten wie Rechtsvorschriften. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereiteten die Daten automatisiert auf, sodass Objekte erkannt und klassifiziert sowie Veränderungen festgestellt und protokolliert werden. Damit erlaubt die Plattform in einem System eine bessere Evaluierung von Möglichkeiten der Nachnutzung.