Praxisprojekte SoSe 2019
Erfassung des Bestands „Friedrich Bundtzen“ im Glasmuseum Weißwasser
Teilnahmezahl: 2 Studierende
Betreuung: Prof. Dr. Johannes Tripps
Bei dem zu bearbeitenden Konvolut handelt es sich um etwa 100 Gläser des Gestalters Friedrich Bundtzen. Bundtzen, ein Mitarbeiter des Bauhaus-Schülers Wilhelm Wagenfeld, übernahm nach dessen Weggang aus Weißwasser die künstlerische Leitung für die Glaswerke. 1950 rief er die „Werkstatt für Glasgestaltung ins Leben“. Seine Gläser zeichnen sich durch ihre Klarheit, sparsam verwendetes Dekor und die gedeckten Farben (bronzegrün und stahlblau) aus. Die Objekte befinden sich heute in der Sammlung des Glasmuseums Weißwasser. Die Erfassung erfolgt mit dem Inventarisierungsprogramm FAUST.
Für Studierende, die sich entscheiden, ihr Praxissemester im Glasmuseum Weißwasser zu ver-bringen, wird eine kostenlose Unterkunft zur Verfügung gestellt. Um dieses Angebot zu gewährleisten, wird um rechtzeitige Anmeldung (mindestens acht Wochen im Voraus) gebeten. Das Projekt bietet sich darum für die vorlesungsfreie Zeit an.
Inventarisierung von Graphikbeständen im Museum der Bildenden Künste Leipzig
Teilnahmezahl: 2 Studierende
Betreuer: Prof. Dr. Johannes Tripps
Der Bestand der graphischen Sammlung des Museums der bildenden Künste in Leipzig soll mit MuseumPlus/BeeCollect prof. neu inventarisiert werden. Im Zusammenhang mit der Einführung des neuen kommunalen Finanzmanagements bei der Stadt Leipzig 2010/11 wurden sämtliche Kunstwerke zum Teil nur mit einer Notinventarisierung elektronisch erfasst (stark fehlerhafte Einträge, teils nur mit den Inventarnummern). Das betrifft vor allem sämtliche druckgraphische Mappenwerke in der Graphischen Sammlung mit etwa 3500 Blättern (19. bis 21. Jahrhundert).
Die Einträge für diese Blätter in MuseumPlus wären am Original mithilfe der handschriftlichen Inventare bzw. alter Karteikarten, Archivalien und Bibliotheksrecherche umfänglich zu korrigieren und zu ergänzen. Dies betrifft sowohl die Informationen zu den Künstlern (die mittels ULAN identifiziert werden) als auch zu den Techniken, Materialien und der Provenienz.
Zu Beginn des Praxisprojektes wird der Umfang der Bearbeitung festgelegt. Die sofortige Kontaktaufnahme zum Betreuer, Herrn Professor Tripps, ist notwendig, da von städtischer Seite aus eine Vorstellung vor dem Direktor des MdBK, Herrn Dr. Weidinger, Auflage ist. Die Arbeitszeit kann individuell eingeteilt werden, muss aber mit den zuständigen Betreuerinnen, Dr. Jeanette Stoscheck und Susanne Petri, abgestimmt werden.
Rechercheprojekt „Gildebretter“ im Goslarer Museum
Teilnahmezahl: 2 Studierende (studentischer Projektvorschlag, ein Platz besetzt)
Betreuung: Prof. Dr. Dr. Markus Walz
Zum Sammlungsbestand des Goslarer Museums – des stadtgeschichtlichen Museums von Goslar (Westharz), getragen von der Stadt Goslar und dem Museumsverein Goslar e.V. – gehören zwölf sogenannte Gildebretter: lange Holzbretter, die auf einer Seite nebeneinander aufgereiht die Wappen von Zünften (Gilden) oder Zunftmeistern tragen, jeweils mit Jahresangaben aus dem 18. Jahrhundert bezeichnet. Aufgabe dieses Praxisprojekts ist Grundlagenrecherche, da alle näheren Informationen fehlen: Nachweis der genannten Gilden und Handwerksmeister für Goslar, ursprüngliche Anbringung und Verwendung, Vergleichsbeispiele für diese Verwendung und für diese Gestaltung, ggf. andere Zusammenhänge, in denen derartige Wappenbild-Zusammenstel-lungen auftreten.
Wegen der verschiedenen Quellenbestände (Archivalien speziell des Stadtarchivs Goslar, Fach-literatur – tendenziell auf Deutsch) greifen Bibliotheksrecherchen in Leipzig und Recherchen in Goslar ineinander. Übernachtungsmöglichkeiten für die Aufenthalte in Goslar können von Seiten des Goslarer Museumsvereins organisiert werden.
Entwicklung einer wissenschaftlichen Erforschung und Dokumentation
von Alltagskeramik im Goslarer Museum
Teilnahmezahl: 2 Studierende
Betreuung: Prof. Dr. Johannes Tripps
Das Goslarer Museum besitzt etwas fünfzig bis siebzig Gefäße, hauptsächlich aus dem 14. Jahrhundert, die bei Grabungen und Ausschachtungen des Goslarer Bauamtes ans Licht kamen und magaziniert sind. Für diese archäologischen Objekte muss geforscht werden, um eine entsprechende Systematik und dann Dokumentation zu entwickeln.
Übernachtungsmöglichkeiten für die Aufenthalte werden von Seiten des Goslarer Museumsvereins organisiert. Für weitere Informationen samt Adressen der vor Ort Zuständigen an den Betreuer, Herrn Prof. Tripps, wenden.
Neukonzept eines Dauerausstellungsabschnitts
im Stadtmuseum Jena
Teilnahmezahl: 3 Studierende
Betreuung: Prof. Dr. Markus Walz
Das traditionsreiche Stadtmuseum Jena steht vor einer durchgreifenden Überarbeitung der Dauerausstellung einschließlich einer Neuverteilung der Ausstellungsflächen im historischen Bauwerk „Göhre“. Ein Themenabschnitt soll in diesem Projekt vorab neu konzipiert werden: „Das Trauma 1806 – eine europäische Schlacht verändert eine Stadt“.
Ausgangspunkte geben die derzeitige Dauerausstellung, die Sichtung weiterer magazinierter Musealien des Stadtmuseums, ein vergleichender Blick auf die Gedenkstätte der Schlacht von Jena und Auerstedt in Cospeda sowie der aktuelle Entwicklungsstand des gesamten Museumskonzepts. Aufgabe der Projektgruppe ist es, mit dem einschlägigen historischen Hintergrundwissen eine inhaltliche, mediale und gestalterische Perspektive für diesen künftigen Dauerausstellungsabschnitt zu entwickeln.
Wunschziel ist, bis zu einem umsetzungsfähigen Feinkonzept („Ausstellungsbuch“) zu gelangen; je nach Projektverlauf kann es notwendig sein, zunächst entscheidungsreife Alternativen auf der Grobkonzept-Ebene auszuarbeiten.
Sammlungserfassung und Ausstellungskonzept
zur Geschichte der Volkshochschule Leipzig
Teilnahmezahl: 3-4 Studierende
Betreuung: Prof. Dr. Gisela Weiß
Die Volkshochschule Leipzig wird 2022 ihren 100. Geburtstag feiern. Um dieses Jubiläum angemessen zu begehen, soll ein attraktives, „fortschreibbares“ Ausstellungskonzept entwickelt werden, das nicht nur die Geschichte der Volkshochschule präsentiert, sondern auch die Idee der Volkshochschule als Lern- und Begegnungsort mit partizipativen Methoden umsetzt.
Die Hauptaufgabe dieses Projekts besteht darin, die bisherigen Sammlungen – Lehrmittel seit den 1910/20er Jahren, Fotografien und andere Dokumente – zu sichten und zu verzeichnen, um sie für ein ansprechendes Ausstellungskonzept in den Gebäuden der Löhrstraße aufzubereiten. Wieweit Raum bleibt, ein Ausstellungskonzept schon als Ergebnis dieses ersten Projektes anzugehen, bleibt dem Verlauf des Sichtungs- und Verzeichnungsprozesses vorbehalten.
Es handelt sich um ein Folgeprojekt des vorhergehenden Sommersemesters 2018. Zwei Richtungen wurden vor einem Jahr verfolgt: zum einen die Sichtung und Ersterfassung der Lehrmittel, zum anderen eine Systematisierung des Archivmaterials. Zu Beginn des Praxisprojektes wird gemeinsam zu beschließen sein, welche Richtung für dieses Projekt weiterentwickelt werden soll.
Ausstellungsprojekt für Grünau
Teilnahmezahl: 3-4 Studierende
Betreuerin: Prof. Dr. Gisela Weiß
Seit zwei Jahren gibt es das Pilotprojekt „Grünau bewegt sich“ – ein stadtteilbezogenes Praxis-Förderungsprojekt zur Kindergesundheitsförderung. Ziel ist es, die Entwicklungschancen von Kindern in Leipzig-Grünau durch die gesundheitsbezogene Veränderung von Lebenswelten zu verbessern und die Wirksamkeit der durchgeführten Interventionen im Sinne der Gesundheitsförderung wissenschaftlich zu überprüfen.
Zum Ende des Projektes soll eine Ausstellungspräsentation in Grünau entwickelt werden, die Aufgabe des Praxisprojektes ist. Die zwei Zielsetzungen sind, das bislang Erreichte zu zeigen und zudem Grünau als lebenswerten Ort darzustellen, seine Bewohner_innen zu Wort kommen zu lassen. Die Zuarbeit des inhaltlichen Contents, der möglichen Ausstellungsobjekte und Bilder erfolgt durch die Mitarbeiter_innen des Pilotprojektes GRÜNAU BEWEGT. Für alle, die an partizipativen Museumsformaten Interesse haben, wäre dieses Projekt eine Möglichkeit der ersten Erfahrung und unmittelbaren Einsicht in partizipative Prozesse.
Von der Entwicklung einer Idee bis zur Realisation soll eine Ausstellungspräsentation entwickelt werden. Die Ausstellungseröffnung (25.11.2019) liegt außerhalb der für die Studienleistung vorgesehenen Zeit, also im 7. Fachsemester, doch ist es Teil des Projektes, dass diejenigen, die konzipiert haben, auch die Realisation mit übernehmen. Das Konzept selbst sollte bis Ende Juli entwickelt werden.
Entwicklung eines Social-Media-Konzeptes
für das Haus des Spiels – Museen der Stadt Nürnberg
Teilnahmezahl: 2 Studierende (studentischer Projektvorschlag, ein Platz besetzt)
Betreuerin: Prof. Dr. Hooffacker / Prof. Dr. Gisela Weiß
Da sich Nürnberg für die Kulturhauptstadt Europas 2025 bewirbt, ist es für das Haus des Spiels als Teil der Museen der Stadt Nürnberg besonders wichtig, sich öffentlich und zeitgemäß zu präsentieren – auch im Hinblick auf die künftige Sanierung des Hauses, während der der aktuelle Veranstaltungsbetrieb eingestellt wird.
In diesem Kontext siedelt sich das Praxisprojekt an, dessen Aufgabe es ist, die schon vorhandenen Social-Media-Kanäle (im Moment vor allem facebook) zu analysieren und die konzeptionelle Ausarbeitung und Durchführung für andere Kanäle wie Twitter und Instagram o.a. zu entwickeln. Der vergleichende Blick auf die Social Media-Präsenz anderer Museen und die Auswertung wie reflektierte Anwendung für das Haus des Spiels in Nürnberg sind Teil des Projektes.