Agenda Setting im Wahlkampf
Forschungsziel: Mit Mitteln der quantitativen und qualitativen Medienanalyse werden Sendungen zum politischen Zeitgeschehen bei ARD und ZDF daraufhin untersucht, inwieweit im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 Themen und Parteien ausgewogen oder einseitig Sendezeit eingeräumt wurde.
Laufzeit: 2018
Gefördert durch: Otto-Brenner-Stiftung
Fragestellung und Motivation
Sendungen zum politischen Zeitgeschehen bei ARD und ZDF werden daraufhin untersucht, inwieweit im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 Themen und Parteien ausgewogen oder einseitig Sendezeit eingeräumt wurde.
Im unmittelbaren Nachgang zur Bundestagswahl vom 24.9.2017 ist parteiübergreifend von Politikerinnen und Politikern Kritik an den öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstaltern, insbesondere an ARD und ZDF geübt worden. Als wesentlicher Kritikpunkt wurde geäußert, dass öffentlich-rechtliche Sender durch eine thematisch einseitige Programmgestaltung – insbesondere einen relativ hohen Anteil der Behandlung von Migration und Islamismus – zu einem Wahlerfolg der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) beigetragen haben.
Methoden
Die Analyse erstreckt sich in quantitativer Hinsicht auf alle Sendungen zum politischen Zeitgeschehen, welche in einem definierten Zeitraum vor der Bundestagswahl in ARD und ZDF ausgestrahlt worden sind. Insgesamt werden die 57 im Monatszeitraum vor der Bundestagswahl ausgestrahlten Sendungen zum politischen Zeitgeschehen (TV-Duelle, Sonderwahl-Sendungen, Politik-Magazine, Polit-Talk-Sendungen, Dokumentationen und Informationssendungen untersucht. Nachrichtensendungen bleiben wegen des eher aktualitätsbezogenen Kontextes unberücksichtigt, ebenso Wirtschaftsmagazine wie „Plusminus“ und „WISO“.
Zur Ergänzung der quantitativen Analyse unter Zuordnung von Erstsendeminuten wird die Durchführung von Experteninterviews mit Journalist(inne)n angestrebt, welche wöchentliche Politik-Talksendungen und/oder Sonderwahlsendungen unter Beteiligung von Politiker(inne)n moderier(t)en (hierzu Exposé Ziff. III.).
Darüber hinaus wird die Kommunikation insbesondere im Rahmen der Moderation politischer Sendungen mit Blick auf den medienwissenschaftlichen Ansatz des (deutenden oder agitierenden) Framings beleuchtet. Das Projekt wird mit Unterstützung der Otto-Brenner-Stiftung umgesetzt.