Praxisprojekt SoSe 2024
Das Ariowitsch-Haus als digitaler Lern- und Erinnerungsort – Fortführung des Initialprojektes und Entwicklung neuer „Bausteine“
- Betreuung: Prof. Dr. Weiß
- Teilnahmezahl: zwei Studierende
Das Ariowitsch-Haus, Zentrum jüdischer Kultur und Fachstelle für Antisemitismus-Prävention in Leipzig, verfolgt seit einigen Jahren die Entwicklung verschiedener digitaler Bausteine. Diese sollen zentraler Bestandteil des Hauses als lebendiger Lern- und Erinnerungsort werden und damit neben analogen Formaten digitale Bildungsangebote für die breite Öffentlichkeit bieten.
In vergangenen Praxisprojekten wurden bereits Inhalte zur Geschichte des Ariowitsch-Hauses im Allgemeinen sowie konkret zu verschiedenen bedeutenden jüdischen Persönlichkeiten in Leipzig, wie dem Rabbiner und Reformer Ephraim Carlebach oder der Schriftstellerin Clara Schott, erstellt. Es besteht sowohl Bedarf, diese Inhalte weiterzuentwickeln, als auch neue Themenfelder zu erarbeiten, die in Bezug zu aktuell stattfindenden Interviews mit Zeitzeuginnen, Zeitzeugen am Ariowitsch-Haus oder spezifischen historischen Phasen der Geschichte des Hauses stehen können.
Das Projekt wird vom Ariowitsch-Haus begleitet. Der genaue thematische Fokus wird zu Beginn in gemeinsamer Absprache festgelegt. Eine Zusammenarbeit mit der Medientechnik der HTWK Leipzig ist prospektiert.
Bestandssichtung im Textildepot des Vogtlandmuseums, Plauen
- Betreuung: Prof. Dr. Dr. Walz
- Teilnahmezahl: drei Studierende
Im Rahmen der Neustrukturierung der Depoträume des Vogtlandmuseums Plauen sollen die Textilbestände bearbeitet werden. Die Lagerung entspricht auch nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Die Aufgaben dieses Praxisprojekts können weit überwiegend nur vor Ort durchgeführt werden. Das Museum ist von Leipzig aus mit dem ÖPNV erreichbar (S-Bahn 5X, Regionalbahn, Tram). Zur Bearbeitung zählen:
- die Bestände auf Lagerung und Zustand zu prüfen
- die Bestände im Sinne einer Kurzinventur zu verzeichnen
- die Bestände entsprechend der zuvor vorgenommenen Prüfungen umzulagern und neu zu sortieren
- während der Prüfung der Bestände aufgefundene Archivalien und andere textilfremden Bestände zu separieren
- abschließend die erfassten Bestände in die im Vogtlandmuseum verwendete Datenbank MuseumPlus einzupflegen
- einen Sachbericht über die erfolgten Arbeiten anzufertigen
Dokumentationsprojekt Kulturhistorisches Museum Wurzen
- Betreuung: Prof. Dr. habil. Tripps
- Teilnahmezahl: zwei Studierende
Erfassung der Grafiksammlung des Studiengangs in der neuen Datenbank
- Betreuung: Dr. Bergmeyer, Dr. Schmutzler
- Teilnahmezahl: drei Studierende
Dieses Praxisprojekt wird in Räumen der HTWK Leipzig absolviert. Die Sammlung umfasst ca. 300 Blätter, von denen einige Neuerwerbungen erst noch zu inventarisieren wären. Es geht um Folgendes:
- Digitalisierung der Objekte, bzw. Kontrolle der bislang erfolgten Digitalisierungen für die Sammlungsdatenbank
- soweit möglich, Digitalisierung der Erwerbungsunterlagen zur Aufnahme in der Datenbank
- Übertragung der manuellen Erfassungsliste in die Sammlungsdatenbank. Eventuell können hierbei Überlegungen zur Erweiterung der Metadatenerfassung relevant werden, die dann in die Datenbank integriert werden müssten.
- Datenanreicherung durch Normdatenverweise
Die „Internationale Ausstellung für Graphik und Buchkunst“ BUGRA 1914 – Entwicklung eines Ausstellungskonzeptes zum Themenjahr „Buchstadt Leipzig – Stadt des freien Wortes“
- Betreuung: Prof. Dr. Weiß
- Teilnahmezahl: vier Studierende
Mit Blick auf die Bedeutung des Buches und des freien Wortes für die Entwicklung und das Selbstverständnis der Stadt Leipzig und damit auch für die Friedliche Revolution plant die HTWK Leipzig ein Projekt, das die BUGRA in Erinnerung bringen soll. Diese erste und letzte Weltausstellung des Buches fand 1914 anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe statt und konnte trotz Kriegsbeginn 2,3 Millionen Besuche zählen. Das Projekt, eine kleine Wanderausstellung zur BUGRA, soll zugleich die Brücke zwischen 1914 und der Gegenwart schlagen. Das Vorhaben bildet den Auftakt und die Ankündigung weiterer Projekte – von Institutionen und Vereinen – für das Themenjahr 2025 „Buchstadt Leipzig – Stadt des freien Wortes“. Aufgabe des Praxisprojektes ist die Konzipierung einer Tafelausstellung, die mit einer mobilen, immersiven Box verbunden werden soll. In dieser Box werden durch Studierende der Medientechnik ausgewählte Aspekte zur BUGRA 1914 und zum damaligen Reklameturm des Architekten und Designers Peter Behrens visualisiert. Beim Konzipieren der Tafelausstellung ist die Videoprojektion mit zu bedenken, sollen inhaltliche Impulse gegeben werden, um eine enge Verzahnung zu gewährleisten. Eine fachliche Begleitung ist gesichert. Zudem werden Inhalte von Projektpartnern wie dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum oder dem Zeitkapsel-Team zugearbeitet (siehe www.lbmzeitkapsel.de). Diese müssten in das Gesamtkonzept eingebracht werden – wie die Kurzvorstellung der weiteren Projekte des städtischen Themenjahres.
Inventarisierung von Mappenwerken im Museum der bildenden Künste, Leipzig
- Betreuung: Prof. Dr. habil. Tripps
- Teilnahmezahl: zwei Studierende
Im Zusammenhang mit der Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements bei der Stadt Leipzig 2010/11 wurden sämtliche Kunstwerke im MdbK z. T. nur mit einer Notinventarisierung (stark fehlerhafte Einträge, z. T. nur Inventarnummern) elektronisch erfasst. Das betrifft vor allem sämtliche druckgraphischen Mappenwerke in der Graphischen Sammlung mit ca. 10.000 Blättern (19.–21. 3 Jahrhundert). Die Einträge für diese Blätter in die Museumsdatenbank (BeeCollect prof.) sind am Original mithilfe der handschriftlichen Inventare/alter Karteien, Dokumente usw. umfänglich zu korrigieren und zu ergänzen. Die Arbeitszeit kann werktäglich individuell eingeteilt werden – selbstverständlich nur in Abstimmung mit dem MdbK.
Ein Konzept zum Ankommen und Orientieren im Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
- Betreuung: Prof. Dr. Weiß
- Teilnahmezahl: drei Studierende
Das Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig sammelt und dokumentiert Sachzeugnisse zu Leipziger Schulen und zur Bildungsgeschichte allgemein. Mit seinem Standort Goerdelerring 20 versteht es sich auch als Ort, der einen Teil der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig – also einen Ort der Repression und Ausgrenzung – im Sinne eines offenen, lebendigen Bildungs-, Begegnungs- und Diskussionsortes neu definiert. Verschiedene Ausstellungskomplexe zu den Rollen von Schule seit dem Mittelalter, zu Kindheit und Jugend in der SED-Diktatur und im Nationalsozialismus wurden seit Jahren entwickelt und werden sukzessive verändert und aktualisiert, wie zuletzt durch einen Raum zur Transformation des Schulwesens nach 1989/90. Die gemeinsame Nutzung des Gebäudes mit der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und der Verortung ab der zweiten Etage stellt die Besucherorientierung allerdings vor spezifische Herausforderungen. Geplant ist darum, die Eingangs- und Ausgangssituation sowie die lockere Reihung der Ausstellungsbereiche um Angebote zum Ankommen und Orientieren zu ergänzen und Feedback-Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung des Besuchserlebnisses zu schaffen. Aufgabe des Praxisprojektes ist die Entwicklung eines entsprechenden Konzeptes im Sinne der Besucherorientierung. Befragungen von Besucherinnen und Besuchern des Schulmuseums sind darum Teil des Projektes.
Messe-Erfahrung sammeln – Entwicklung und Betreuung eines Standes auf der MUTEC 2024
- Betreuung: Prof. Dr. Weiß
- Teilnahmezahl: drei Studierende
Die MUTEC. Internationale Messe für Museums- und Ausstellungstechnik findet in diesem Jahr wieder parallel zur denkmal. Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung auf der Neuen Messe in Leipzig statt (vom 7. bis 9. November 2024). Der Studiengang Museologie wird mit einem Stand präsent sein. Aufgabe des Praxisprojektes ist es, ein inhaltliches und gestalterisches Konzept für diese Präsentation mit eventuellem Beiprogramm zu entwickeln und zu realisieren. Zugleich muss dieses Event über die Webseite und die Social-MediaKanäle im Vorfeld beworben und abschließend dokumentiert werden. In diesem Sinne ist eine Unterstützung und enge Zusammenarbeit mit der Gruppe für Werbe- und Öffentlichkeitsarbeit unabdingbar. Gleichfalls ist eine Abstimmung mit der weiterbildenden Master Museumspädagogik | Bildung und Vermittlung im Museum zu berücksichtigen. Insgesamt kann auf Erfahrungen und das vorherige Konzept zurückgegriffen, doch ebenso Neues entwickelt werden. Dringend zu beachten ist, dass neben der Konzipierung und Zuarbeit zur Werbe- und Öffentlichkeitsarbeit auch die Realisation auf der Leipziger Messe und die Standbetreuung Teil des Praxisprojektes sind. Eine tatkräftige Unterstützung von Seiten des Studiengangs ist dafür gesichert und die Unterstützung durch das zweite Öffentlichkeitsteam vorgesehen.
Schnellinventarisierung in der Sammlung des Deutschen Salzmuseums, Lüneburg
- Betreuung: Prof. Dr. Dr. Walz
- Teilnahmezahl: drei Studierende
Das Deutsche Salzmuseum wird in den kommenden Jahren grundlegend saniert. In Vorbereitung darauf sollen die Bestände erfasst und Leihgaben zurückgegeben werden. In den letzten Jahrzehnten kam es zu umfangreichen, überwiegend unverzeichneten Erwerbungen sowie zahlreichen Leihgaben. Die Bestandsvielfalt umfasst Salzstreuer, Kristalle, großformatige Modelle, technische Geräte sowie große Mengen Hausrat der Nachkriegszeit. Die Bestände wurden im vergangenen Jahr entrümpelt und nach Objektgruppen sortiert. Die Magazinbestände sollen gesichtet, benannt, in ihrer Qualität grob eingeschätzt und in einem überblicksartigen Schnellinventar verzeichnet werden. Idealerweise können ausgewählte Bestände auch fachgerecht umgelagert werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Prüfung der Eigentumsverhältnisse anhand unterschiedlicher vorhandener Quellen, um die Rückabwicklung von Leihgaben vorzubereiten. Als Magazin dient ein am Ortsrand gelegener unterirdischer ABC-Bunker, der ursprünglich als Notkrankenhaus für Kriegs- und Katastrophenfälle eingerichtet wurde. Etwa die Hälfte der Zeit wird dort verbracht werden. Das Praxisprojekt eignet sich daher nicht für Menschen, die das Arbeiten in fensterlosen Räumen belastet. Dieses Praxisprojekt kann nur vor Ort durchgeführt werden. Die Museumsstiftung Lüneburg stellt für die Teilnehmerinnen, Teilnehmer ein zweckmäßiges Quartier unentgeltlich bereit. Fahrtkosten gehen zu Lasten der Teilnehmerinnen, Teilnehmer (Lüneburg ist z. B. mit Supersparpreisen im DBFernverkehr erreichbar, nur etwas langsamer auch mit dem Deutschlandticket).
Webpräsenz und Social Media – Öffentlichkeitsarbeit für den Studiengang Museologie im Jubiläumsjahr
- Betreuung: Prof. Dr. Weiß
- Teilnahmezahl: drei Studierende
Die digitale Transformation hat alle Bereiche erreicht – auch die Werbe- und Öffentlichkeitsarbeit von Studiengängen. Aufgabe des Praxisprojektes ist es, zum 70. Jubiläumsjahr des Studiengangs Museologie, eine angemessene Weiterentwicklung der MUB-Webseite (www.htwkleipzig.de/museologie) mit neuem Content zu verbinden. Wesentlicher Bestandteil des Projektes ist zudem die aktive Betreuung der Social-Media-Kanäle des Studiengangs, insbesondere auf Instagram. Bei beiden digitalen Formaten gehört die Kontaktaufnahme zu Kommilitoninnen, Kommilitonen und Alumnae, Alumni und die Beschaffung von geeignetem Fotomaterial aus besonderen Events des Studiengangs dazu. Der Vorteil: die Flexibilität ist bei diesem Projekt groß, dafür müssen bis zum Ende des Wintersemesters die Webseite sowie die Social Media-Beiträge betreut werden. Eine Schulung mit dem Content Management System Typo 3 ist gewährleistet. Unterstützung ist durch das Projektmanagement der Fakultät Informatik und Medien und insbesondere das parallele Projektteam zur MUTEC gegeben.