HTWK-Absolventin erhält ARD/ZDF-Förderpreis „Frauen + Medientechnologie“
Aruscha Kramm, Absolventin der Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften (FIMN) ist eine von drei Preisträgerinnen des diesjährigen ARD/ZDF Förderpreises „Frauen + Medientechnologie“. Sie hatte ihre Bachelorarbeit im Studiengang Medieninformatik mit dem Thema: „Barrierefreiheit in mobilen Applikationen – Implementierung einer Sprachsteuerung“ für den Preis eingereicht.
„Mit der Entwicklung einer Sprachsteuerung im Stil von Siri und Co. war es Ziel der Arbeit, für die Apps des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) eine Bedienhilfe zu schaffen, die es vor allem blinden Nutzerinnen und Nutzern erleichtern soll, durch diese Apps zu navigieren. Dabei soll die zeitaufwendige Bedienung mittels Screenreader umgangen werden können“, so Aruscha Kramm zur Intention ihrer Arbeit. Im Zuge der Entwicklung wurden unter anderem die Fragen geklärt, wie die Umwandlung von Sprache zu Text erfolgt, wie das umgewandelte Ergebnis ausgewertet werden muss und was danach in der App zu tun ist. „Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass das entwickelte Produkt nicht nur für EINE App funktioniert, sondern unter geringem Änderungsaufwand in viele Apps integriert werden kann“, so Kramm weiter.
Universeller Ansatz
Prof. Michael Frank, Betreuer ihrer Bachelorarbeit, ergänzt: „Aruscha Kramm hat selbständig eine praktisch einsatzfähige Lösung für eine Sprachsteuerung von iOS-Applikationen in Form eines universellen Programmansatzes erarbeitet. Ihre Konzepte zur Aktivierung und zum barrierefreien Feedback sind innovativ. Außerdem kann der Nutzer bei ihrer Lösung parallel den Screenreader und die eingebaute Sprachsteuerung verwenden – er kann die App also anwenden, wie er es möchte.“
Aruscha Kramm wurde aus zehn Nominierten als eine von drei Preisträgerinnen ausgewählt. Die feierliche Verleihung findet am 31. August auf der Internationalen Funkausstellung Berlin (IFA) statt. Erst dann wird bekanntgegeben, welche Preisträgerin den ersten, zweiten und dritten Preis erhält.
Bis dahin muss sich Aruscha Kramm also noch gedulden. Im Moment arbeitet sie - als studentische Hilfskraft - als iOS Developer beim MDR und denkt über ein Masterstudium ab Oktober nach. Auch sonst ist sie gut ausgelastet: Sie spielt im HTWK Orchester Violine und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit.
HTWK-Absolventinnen mehrfach erfolgreich
Seitens des MDR wurde die Arbeit übrigens von HTWK-Alumna Franziska Rumpelt betreut, die 2013 selbst mit ihrer Masterarbeit über mobile Apps für Kinder den dritten Preis bei dem Wettbewerb errang. Und auch im vergangenen Jahr war die HTWK Leipzig bei dem Förderpreis erfolgreich: Carolin Schramm und Kristina Mohr sorgten gemeinsam für einen Doppelsieg.
Hintergrund zum Förderpreis
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen mit dem Förderpreis seit 2009 talentierte Frauen motivieren, sich im Rahmen ihres Studiums mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution auseinanderzusetzen. Außerdem sollen karrierefördernde Kontakte in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vermittelt werden. Unter dem Slogan „Meine Idee schreibt Zukunft“ richtet sich der Förderpreis an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Abschlussarbeiten sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich der audiovisuellen Medien befassen. Ausrichtung und Vergabe des ARD/ZDF Förderpreises »Frauen + Medientechnologie« liegen bei der ARD.ZDF medienakademie, der Fort- und Weiterbildungseinrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern im Gesamtwert von 10.000 Euro verbunden.