Media Quality Watch
Forschungsziel: Die Plattform soll der Definition und Sicherung von Qualität in der digitalen Medienwelt dienen. Die gewonnenen Ergebnisse werden einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Redaktionen und journalistische Ausbildungseinrichtungen sind eingeladen, sich an der Projektumsetzung zu beteiligen.
Laufzeit: 2018
Gefördert durch: Friede-Springer-Stiftung
Fragestellung und Motivation
Gemeinsam mit dem EIQ Europäisches Institut für Qualitätsjournalismus wird an der Fakultät Informatik und Medien der HTWK eine interaktive Plattform zur Qualität im Journalismus entwickelt. Die Kooperation umfasst das Entwickeln eines Konzepts für ein Online-Portal zur Vernetzung medienkritischer Akteure, Initiativen und Institutionen. Ziel ist, die Arbeit der Redaktionen zu unterstützen und zu verbessern sowie die professionelle journalistische Ausbildung zu stärken.
Das Portal ist auf Dialog und Austausch angelegt. Es soll zunächst einmal Orientierung bieten, die Forschungsergebnisse und Publikationen, Kommentare und politischen Aktivitäten in diesem Bereich bündeln. Ergänzt werden soll dies durch eine Dialog-Box, in der sich Rezipienten, Medienverantwortliche und Experten über aktuelle Diskussionen und Fallbeispiele austauschen können.
Das Projekt wird finanziert von der Friede-Springer-Stiftung. In der Pilotphase ist auf der Website der HTWK Leipzig eine Microsite für das Projekt geschaltet
Methoden
Zum einen stehen die Nutzer mit ihren Fragen im Zentrum des Portals. Sie finden hier kompetente Ansprechpartner und weiterführende Quellen. Sie können sich vernetzen und direkt mit Akteuren in den Medien in Austausch treten.
Das Portal setzt zum andern bei Journalisten und Medienmachern in Redaktionen an. Um sie zu unterstützen, wird mit Personen und Einrichtungen der Medien- und Journalistenausbildung sowie mit Journalisten-Netzwerken kooperiert. Das Portal umfasst die Elemente
- Aktuelle Nachrichten zum Thema Qualitätsjournalismus
- Pinnwand: Beispielsammlung für gelungenen Qualitätsjournalismus und eklatante Verstöße gegen Qualitäts-Standards
- Plattform: Kuratierter Dialog- und Chatroom für Medienmacher, Wissenschaftler, Experten und Publikum
- Literatur: Aktuelle Forschungsergebnisse und Publikationen zur Medien-Qualität
- Medienwiki: Aktuelle Definitionen zur Medien-Qualität für die Aus- und Weiterbildung
Geplant sind in Kooperation mit Stätten der Journalistenausbildung zudem Workshops als regelmäßige Veranstaltungen für Macher und Nachwuchs zur Qualitätssicherung in veränderten Rahmenbedingungen.
Projektfortschritt
Vorgestellt wurde das Projekt erstmals im Rahmen der Fachtagung „Die neue Öffentlichkeit“. Diskutiert wurde es von einem Expertenkreis am Donnerstag, 23. August 2018, im Rahmen eines Fachgesprächs.
Ergebnisse
Qualitätsoffensive für die Medien
Nachbericht vom 24. August 2018: Leipziger Wissenschaftler stellen interaktive Online-Plattform zum Dialog zwischen Journalisten, Bürgern und Experten vor
Fakenews, Filterblasen, „Lügenpresse“ – Medienmacher wurden in den letzten Jahren oft und lautstark angegriffen. Auf diese Vorwürfe reagieren Journalisten und Journalistik-Forscher auch mit kritischer Selbstreflexion und Dialogangeboten. Nun haben Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und des Europäischen Instituts für Qualitätsjournalismus (EIQ) eine interaktive Plattform zum Austausch über Qualität in der digitalen Medienwelt entwickelt.
Auf www.mediaqualitywatch.de können Medienmacher und ihr Publikum künftig direkt miteinander über Qualität und Glaubwürdigkeit diskutieren. Die Entwicklung der Website wurde von der Friede Springer Stiftung unterstützt.
Gabriele Hooffacker, Journalistik-Professorin an der HTWK Leipzig, erklärt zu den Zielen des Online-Portals: „Es soll zunächst einmal sachliche und fachlich fundierte Orientierung bieten sowie die Forschungsergebnisse und Publikationen, Kommentare und politischen Aktivitäten in diesem Bereich bündeln.“ In wenigen Wochen soll das Internetportal um ein Forum ergänzt werden, in dem sich Rezipienten, Medienverantwortliche und Experten über aktuelle Debatten und Fallbeispiele austauschen können. Prof. Wolfgang Kenntemich vom EIQ führt aus: „Wir wollen mit der Plattform neue Erkenntnisse über die Definition von Qualität gewinnen und zu mehr gegenseitigem Verständnis beitragen.“
Daneben haben sich die Wissenschaftler vorgenommen, Medienmacher und angehende Journalisten ganz praktisch zu unterstützen: In Kooperation mit Ausbildungseinrichtungen für Journalismus und Journalisten-Netzwerken sollen künftig Workshops zu Qualitätsjournalismus angeboten werden. Insbesondere Redaktionen, Medienplattformen und journalistische Ausbildungseinrichtungen sind eingeladen, sich an der Umsetzung des Projekts zu beteiligen.
Die Internetplattform wurde im Rahmen eines Fachforums am 23. August 2018 in der HTWK Leipzig erstmals öffentlich vorgestellt. Dabei tauschten sich Journalisten und Wissenschaftler zur Qualitätsdebatte im Journalismus und zu Möglichkeiten des Dialogs mit dem Publikum aus. Zu den Teilnehmern gehörten neben den Initiatoren von Media Quality Watch unter anderem der Direktor des MDR Landesfunkhauses Thüringen, Boris Lochthofen, der Chefredakteur der Deutschen Presseagentur, Sven Gösmann, und der Leipziger Kommunikationswissenschaftler Dr. Uwe Krüger.